EINSATZ + TAKTIK Wir sind zu Besuch bei CATL in Arnstadt. Der aus Chi- na stammende Konzern fertigt hier Batteriemodule. Noch werden die Zellen angeliefert, die eigene Produk- tion vor Ort befindet sich aber bereits im Testbetrieb. Ungefähr 600 Beschäftigte arbeiten im Arnstädter Werk, doch schon bei der Anfahrt wird klar, dass die Beleg- schaft schnell wachsen wird. Hier hat man Großes vor – und sorgt auch in großem Stil für Sicherheit. Das Emergency Response Team, kurz ERT, wird geleitet von Andreas Bößmann und ist rund um die Uhr parat. Noch haben die Mitglieder des Teams auch andere Auf- gaben, aber mit dem Wachsen des Werks wird eine hauptamtliche Werkfeuerwehr installiert werden. Eine Feuerwache ist jedenfalls bereits jetzt vorhanden und professionell ausgestattet. Was uns besonders interes- siert, ist dort aber nicht zu finden, sondern überall ver- teilt in den Hallen: VLITEX Brandbegrenzungsdecken und -hauben aus Spezial-Glasfasergewebe. „Wir haben sie an jeder Achse platziert, damit die Wege im Falle eines Falles kurz sind,“ erklärt Bößmann. Die roten Metallboxen leuchten weithin. Darin befinden sich Decken und Hauben, die genau auf die Größe einer Palette abgestimmt sind. Mit ihnen lässt sich ein Brand schnell und effizient isolieren. Das Übergreifen auf an- dere Objekte wird verhindert und somit Zeit gewonnen, bis die kommunale Feuerwehr angerückt ist. Bei CATL kommt die Unterstützung aus Arnstadt und dem nahe- gelegenen Ichtershausen. In speziellen Schulungen wer- den die Feuerwehrleute mit den Besonderheiten eines Lithium-Ionen-Brandes vertraut gemacht. Trotzdem wird im Brandfall immer ein Mitglied des ERT den Trupp begleiten – allein schon, um sich auf dem riesi- gen Gelände zurechtzufinden, aber auch, um sicherzu- stellen, dass auf die speziellen Anforderungen eines Akkubrandes möglichst effizient reagiert wird. ERSTMASSNAHME: BRANDBEGRENZUNGSDECKE Die Brandbegrenzungsdecken liefert die Firma Schwen- der aus Bayreuth. Auf Basis ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit technischen Textilien hat sich das Unter- nehmen mit der Marke VLITEX einen Namen im Bereich des Brandschutzes gemacht. Zum Einsatz kom- men VLITEX Brandbegrenzungsdecken in der Indust- rie, aber auch zur Sicherung verunfallter oder brennen- der Elektroautos. Die Decken und Hauben sich nicht nur schnell und intuitiv einsetzbar, sie schonen auch die Umwelt! „Kon- ventionelle Löschmittel der Feuerwehr müssen aufge- fangen und gereinigt werden – oft ist das gar nicht realisierbar,“ so erläutert Friedhelm Schwender, der Geschäftsführer. Besonders die Industrie mit ihren empfindlichen Maschinen und Geräten steht dabei vor Herausforderungen. „Stellen wir uns vor, wie die Feuer- wehr mit ihren Löschmitteln den ganzen Produktions- bereich verunreinigt. Es kann Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern, bis alles wieder sauber ist und der Produktionsbetrieb wieder vollständig aufgenommen werden kann. Darüber hinaus ist ein Akkubrand so hef- tig, da ist schnell die Bausubstanz in Mitleidenschaft gezogen,“ führt er weiter aus. Bei weitem nicht so erheblich sind die Auswirkungen, wenn der Brand mit einer Brandbegrenzungsdecke isoliert und vielleicht sogar das Brandobjekt abgedeckt in eine Zone gebracht wird, in der wenig Schaden ent- stehen kann. Gerade bei einem brennenden Akku ist von besonders heißen Temperaturen und besonders langer Branddauer auszugehen. Je weniger der Produk- tionsbetrieb dadurch eingeschränkt wird, desto besser. Je weniger sich der Brand ausbreiten kann, desto gerin- ger die Gefahr für Mensch und Maschine. 38