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VIRTUELL DEN NOTFALL ÜBEN

Unter der Schirmherrschaft des WFVD entwickelt die Northdocks GmbH eine offene, transparente, leicht verwendbare, bezahlbare und über das Internet zugängliche Trainingsplattform mit virtuellen Trainings.

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"Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen."

(Walt Disney)

 

 

Auf ein Neues! Zum neuen Jahr, liebe Leser, wünschen wir auch wenn das erste Viertel schon gelaufen ist vor allem beste Gesundheit und in allen Dingen Fortune. Ich freue mich darauf, Ihnen das Neueste zu berichten und in bekannter Manier, Themen des betrieblichen Brandschutzes zu bewegen. Lassen Sie uns Mut haben und nicht aufhören zu träumen, wir erleben doch das Wahrwerden der Träume.

 

 

Ausbildung der Zukunft

Lockt das Thema Ausbildung jemand noch hinterm Ofen hervor? Reicht dieses Thema für ein Symposium? Der Traum, weiterhin Ausbildung gestalten zu können, führte dazu, dass wir gleich zu Beginn des Jahres starteten mit unserem Symposium zum Thema Ausbildung der Zukunft. Wie wirkt sich die Digitalisierung auf zukünftige Vermittlung von Kompetenzen aus? Müssen wir auf zunehmenden Druck der Demografie reagieren und das Berufsbild in der aufzubringenden Zeit von drei Jahren auf zwei Jahre kürzen? Was tut sich bezüglich Ausbildung im Umfeld, und welche Absichten hegen eigentlich unsere Arbeitgeber? Welche Anforderungen ergeben sich aus der neuen Entwicklung für Ausbilder und Lehrer? Die Vielzahl an Fragen führte zu einer bunten Mischung an Referenten. Kollegen der Berufsfeuerwehren stellten sich genauso den aufgeworfenen Fragen wie Vertreter der Landesfeuerwehrschulen oder Referenten des Arbeitgeberverbandes oder des Kuratoriums der deutschen Wirtschaft, das für die Koordinierung der Ausbildungsaktivitäten aus Sicht der Industrie verantwortlich ist. Erwartungen aus der bunten Mischung an Vortragenden wurden erfüllt und am Ende konnte sich jeder der Teilnehmer der Veranstaltung über reichen Erkenntnisgewinn freuen. Am Ende ist allen Beteiligten in Berlin zu danken, den Referenten und Moderatoren und natürlich auch der AGBB Berlin, speziell Karsten Keul, für die Vorbereitung im neuen Auftritt.

Die hohe Anzahl an Teilnehmern zeigte das offensichtliche Interesse am Thema. Und was kam nun heraus? Wenige zentrale Aussagen in Kürze:

 

• Die Digitalisierung erfordert eine Überprüfung der Kompetenzen der Ausbildungs- und Prüfungsordnung des Berufsbildes zum/-r Werkfeuerwehrmann/-frau auf zukünftige Aspekte, nicht aber einen völlig neuen Aufschlag mit einer Neuordnung.


• Digitales Lernen wird neue Lehr- und Lernformen hervorbringen (Spannungsfeld: Wissensaufbau und Kompetenzvermittlung).


• Die Komplexität der Ausbildung im Berufsbild führte den Arbeitgeberverband Chemie zu der Aussage: In diesem Fall ist eine Verkürzung der Ausbildungszeit nicht sinnvoll, drei Jahre sind angemessen.

• Fremdgesteuerte Ausbildung durch Ausbilder und Vorgaben wird durch selbstgesteuertes Lernen ersetzt. Moderne Lehrformen wie Microlearning, MOOCs (Massive Open Online Course), Blended Learning, Gamification (aus der Spiele- welt) verlangen auch andere Auftritte im Netzwerk.

 

Gerade den letzten Spiegelstrich möchte ich mit Ihnen diskutieren. Beim Symposium stellten Maike Vahrenhorst und Johannes Rothfuss ein neu entwickeltes Tool vor, das die VR-Technik – Virtual Reality – nutzt und das zukünftig die Ausbildung in der Handhabung von Feuerlöschern unterstützen und das Thema schwer zugänglicher Bereiche wie etwa in der Ver- waltung verbessern soll. Zur Entwicklung des Tools wurden Gespräche mit der Unternehmensleitung geführt und Gelder für die Entwicklung besorgt. Dann wurde mit der beteiligten Fachfirma die Entwicklungsarbeit begonnen.

Der Tenor: Wir liefern die Inhalte und die Anforderungen, die Fachfirma das IT-Knowhow. Das vorgestellte Ergebnis fand Anklang und führ- te zu einer grundsätzlichen Frage über unsere Zusammenarbeit im Verband.
Kann jemand eine Begründung liefern, warum wir alle den einzelnen Auftritt üben? Jeder von uns investiert Zeit und Geld für die Gespräche mit der Unternehmensleitung, mit dem internen Einkauf oder der eigenen IT. Jeder Interessierte betreibt vergleichbaren Aufwand in der Erarbeitung etwa der o. a. Tools. Warum ist es nicht möglich, solch ein entwickeltes Tool allen verfügbar zu machen und die Entwicklung solcher Sequenzen auf viele Schultern zu verteilen? In Berlin wurde dazu trefflich diskutiert und wir kommen mit einem Vorschlag, den es zu verfolgen gilt. Ich fordere dazu auf, Meinungen zu äußern.

Was wollen wir weiterverfolgen: Wie wäre es denn, wenn der WFVD quasi neutralen Boden bietet? So könnten wir im Sinne eines Projektes Softwaretools wie Lizenzen Interessierten zur Verfügung stellen und die Beteiligten beschaffen die erforderliche Hardware (z.B. die VR-Brillen). Am Ende wäre ein Tool „Handhabung von Feuerlöschern“, vom WFVD initiiert, allen Nachfragenden und bundesweit etwa über eine “Cloud“ verfügbar. Niemand hinge an der Beschaffungshierarchie oder Einschränkungen der unternehmensinternen IT-Anforderun- gen. Das Thema ist bundesweit auf vergleich-barem Stand. Wie gesagt, ich bin gespannt auf Ihre Rückmeldungen, gerne unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

 

Löschspraydosen

Vor 15 Jahren begann der Traum, dass die Bekämpfung von Entstehungsbränden durch Laien einfacher werden könnte. Die Schwierigkeiten, die innovative Lösungen nun in beste- hendes Regelwerk einzubinden, dürfte hinreichend bekannt sein. Die letzte WF-Info hat über den Stand berichtet und über unsägliche Unsicherheit im Umgang damit. Nun zum aktuellen Stand: Wie erbeten, hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales am 13. Februar 2019 zum Gespräch geladen. Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Hartmut Ziebs, der stellvertretender Landesbanddirektor von Berlin, Karsten Göwecke, als Vertreter der Vereinigung des deutschen Brandschutzes (vfdb) und des Fachnormenausschusses Feuerwehren, und ich selbst für den WFVD folgten der Einladung. Am Ende danken wir für die Gelegenheit, Positionen austauschen zu können. Zu den Fakten und zum Ergebnis, wie immer ein Kompromiss:

Bestehende Konzepte auf Basis von Sachverstand und Erfahrung, Feuerlöschsprays in die Grundausstattung zu nehmen, etwa von der Post und von Fraport, wurden als zulässig bewertet, wenn die Gewerbeaufsicht zugestimmt hat.


• Kleinere Betriebe ohne entsprechende Expertise können das derzeit nicht. Da nur eine SPEC Norm vorliegt, kann der Staat seine Garantie (Vermutungswirkung) nicht geben erst ist die Normung abzuschließen. So lange bleibt auch die Aussage des Empfehlungsschreibens des ASTA zum Einsatz der Spraydosen wie vorliegend bestehen.


• Nach Kenntnis des BMAS ist die europäische Normung zu den Spraydosen im Herbst 2019 zu erwarten. Das scheint möglich, da bisherige Widerstände gegen die Normung aus Südeuropa wohl beseitigt sind. Die Teilnehmer des Gespräches vereinbarten den zukünftig gemeinsamen Auftritt. Wir werden über den Fortgang berichten.

• Läge die Normung dann vor, sagte das BMAS die nachfolgende Änderung der ASR A 2.2 zu. Dann würden die Spraydosen neben den Feuerlöschern als Einrichtungen für die Bekämpfung von Entstehungsbränden auch vom Staat anerkannt werden. Das BMAS sagte den unmittelbaren Beginn erforderlicher Arbeiten zu.

Es ist erkennbar, dass bis zur regulären Einbindung der Löschsprays noch etwa 2 Jahre ins Land gehen werden – manchmal dauert es halt länger, bis ein Traum wahr wird. In jedem Fall wird die Kommunikation zwischen den Beteiligten verbessert – auch das war ein Ergebnis des Termins in Berlin: Brandschutz und Arbeitsschutz rücken weiter zusammen.


So halten wir fest an der Aussage von Walt Disney. Ich wünsche uns weiterhin Mut zum Träumen und Entschlossenheit zur Umsetzung.

 


Ihr
Raimund Bücher